Reiner Ruf
Der Klimawandel beschleunigt sich, die Dinge spitzen sich zu. Gemessen daran, geht es mit der Verkehrswende gerade auch in Baden-Württemberg viel zu langsam voran. Es ist natürlich misslich, wenn der Wohlstand im Land zu einem erheblichen Anteil von einem automobilen Luxusgut abhängt, das genau diese Verkehrswende konterkariert. Aber es hilft alles nichts, so wie es ist, kann es in der Verkehrspolitik nicht weitergehen.
Verkehrsminister Winfried Hermann ist von Amts wegen damit beschäftigt, Busse und Bahnen am Laufen zu halten. Er hängt sich rein, das muss man anerkennen, und allmählich tut sich was: die Tarifreform beim Stuttgarter Verkehrsverbund, das landesweite Schülerticket, jetzt die flexiblen Abos, die etwa für Homeoffice-Beschäftigte attraktiv sein können. Nur die Preise gehen weiter nach oben – nach dem bekannten schwäbischen Kleinbürgermotto: Was nicht teuer ist, ist auch nichts wert. Aber das ist Sache der regionalen Verkehrsverbünde. Die Straßen im Land mussten ja schon deshalb vierspurig ausgebaut werden, damit die Dienstlimousinen der Landräte darauf Platz finden. Das sind die wahren Prioritäten im Land.