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Zum fünften Jahrestag des Anschlags auf den Weihnachtsmarkt soll das Gedenken unter strengen Sicherheitsvorkehrungen stattfinden.

Der Islamismus bleibt gefährlich

Fünf Jahre nach dem Anschlag auf dem Berliner Breitscheidplatz leben Extremisten, die im Namen Allahs Gewalt predigen, weiter mitten unter uns. Fast 2000 Personen aus dem islamistischen Milieu in Deutschland traut der Verfassungsschutz einen Anschlag zu.

„Wir haben zu viele Sicherheitsbehörden“

Interview

Wie die Terrorserie des NSU ist auch das Attentat auf dem Berliner Weihnachtsmarkt eine Folge von Pannen und Versäumnissen der Polizei und der Nachrichtendienste. Der FDP-Politiker Benjamin Strasser fordert Konsequenzen.


Außer Anwaltsspesen nichts gewesen

30 000 Dieselfahrer klagen gegen Daimler. Der Fall von Fritz Gieck zeigt, wie beschwerlich der Gang vor Gericht ist. Daimler hält dagegen und gewinnt fast immer.
Fritz Gieck und sein Mercedes GLC 220 Diesel. Gelingt der Nachweis, dass Daimler Schummelsoftware verbaut hat?

Kommentar

Lauterbach setzt auf Tempo

Christoph Link

Einen schalen Beigeschmack hat es schon, wenn Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) nun in Ländern wie Polen und Bulgarien auf Betteltour geht, um Deutschlands Impfstofflücke zu schließen. Brauchen diese Länder angesichts von Omikron nicht selbst den Stoff? Polen hat jetzt den ersten Omikron-Fall gemeldet, Bulgarien hat eine Impfrate von nur 30 Prozent. Sieht man genauer hin, ist die von Lauterbach für Deutschland ermittelte Knappheit kurzfristig frappierend, gerade was die Liefermenge für nächste Woche anbelangt.

Mittelfristig – mit Blick aufs erste Quartal 2022 – könnte dank EU-Hilfe offenbar genug Impfstoff da sein, wenn man im gemütlichen Tempo bis Ende März alle boostern will. Das ist für Lauterbach zu spät. Er fordert zu Recht Schnelligkeit als Prävention gegen Omikron und will mehr Impfstoff anbieten, als abgerufen wird. Bevölkerung und Impfärzte bleiben in der Lage verunsichert zurück. Klar ist, dass alle Beteiligten nun die alten Regeln der Priorisierung beachten sollten. Vulnerable Gruppen sollten beim Impfen Vorrang haben, und das Beharren auf dem Wunsch nach einem bestimmten Impfstoff ist in dieser Lage nicht angemessen.


Kommentar

Scholz unter Druck

Knut Krohn

Das nennt man Feuertaufe. Olaf Scholz muss schon beweisen, dass er in Brüssel als Kanzler der mächtigsten Industrienation der EU in der Lage ist, Europa durch eine ganze Reihe von Krisen zu führen. Als Ex-Finanzminister kennt er die Abläufe solcher Gipfel, aber als Regierungschef trägt er natürlich eine ganz andere Verantwortung – und tritt in große Fußtapfen. Die aufrichtige Klage seiner Kollegen ist nicht zu überhören, dass Angela Merkel als Vermittlerin in diesen schwierigen Monaten fehle.

Scholz wird aber auch aus einem anderen Grund kritisch beäugt. Aus dem Berliner Koalitionsvertrag ist der Ehrgeiz der Regierung herauszulesen, die Europapolitik in Zukunft mehr zu gestalten, statt nur zu verwalten. Nicht alle begrüßen diese selbstbewusste Ansage. Vor allem Emmanuel Macron hatte gehofft, im Falle eines Post-Merkel-Vakuums seine Führungsrolle in Europa ausbauen zu können. Die anstehende französische Ratspräsidentschaft möchte er zudem für seinen Präsidentschaftswahlkampf nutzen. Es wird für Scholz nicht einfach, seine Rolle in Europa zu finden. Dabei ist er umzingelt von Freunden, die ihm freundlich lächelnd Knüppel zwischen die Beine werfen.


Für Ausländer ist der türkische Basar ein Schlaraffenland

In Istanbul freuen sich die Touristen über niedrige Preise.

Für Ausländer ist der türkische Basar ein Schlaraffenland

Touristen und Kunden aus den Nachbarländern profitieren vom Kursverfall der Lira. Dagegen können sich die Einheimischen immer weniger leisten.

Unten Rechts

Kalte Küchen

Martin Gerstner

Ex-Wirtschaftsminister Peter Altmaier hat bekannt, dass er seit seinem Ausscheiden aus der praktischen Politik Diät hält. Zum Frühstück gebe es nur zuckerfreies Müsli mit Heidelbeeren und Ananas, zum Abendessen mageres Hühnchen. Altmaier folgt damit dem Beispiel Karl Lauterbachs, der längst keine Nahrung mehr zu sich nimmt. Dieser politische Gewichtsverlust hat in Berlin Bestürzung ausgelöst. Die lokale Gastronomie befürchtet weitere ­Umsatzeinbrüche und entwickelt fieberhaft kalorienarme Gerichte, die trotzdem schwer auf dem Gaumen liegen. Das deftige Brauhausgulasch etwa, mit laktosefreiem Schweineschmalz, oder die Rigatoni mit Erdnussbutter-Crunchie an Haferflocken und dunklen Schokoladeraspeln. Man drehe jede Kalorie dreimal um, kündigte ein Gastronom an. Wie sich die Altmaier-Diät ökologisch auswirkt, ist offen. Bisher herrschte im Umfeld des Ministeriums ein Mikroklima aus Lebensfreude, niedriger Ossobuco-Garstufe und Barolo-Zimmertemperatur. Wenn die Küche Altmaiers kalt bleibt, drohen kulinarische Dürreperioden und eine Überschwemmung an schlechter Laune.