Norbert Wallet
Angesichts dramatischer Omikron-Zahlen, etwa aus Frankreich, gibt es eine Debatte über die Verkürzung der Quarantäne bei Infektionen mit dem Virus. Das ist ein heikles Thema, weil der Gesundheitsschutz immer an erster Stelle stehen sollte. Aber auch ein funktionierendes Gemeinwesen, in dem Rettungsdienste, Polizei, Kraftwerke und Kliniken reibungslos arbeiten können, ist ein schützenswertes Gut.
Die gute Nachricht: Im zur Debatte stehenden Fall muss das eine nicht gegen das andere ausgespielt werden. Epidemiologisch deutet vieles darauf hin, dass eine Verkürzung der 14-Tage-Frist für Betroffene vertretbar ist. Es wäre nur beruhigend, wenn solche Entscheidungen auf einer zuverlässigen Faktenbasis getroffen werden könnten. Dass Deutschland wieder einmal bei einer Jahreswende im Nebel stochert, was die korrekte Höhe der Inzidenzen anbelangt, ist jämmerlich. Ein vorsintflutliches Meldewesen, mangelndes Testmanagement, die permanente Wochenendlücke bei den Gesundheitsämtern – all das zeigt, wie weit Deutschland zurückgefallen ist. Die Ampel will das Land doch modernisieren. Hier wäre ein vorrangiges Betätigungsfeld.