Zurück
  • Anmelden
Anmelden
Stuttgarter Zeitung
Titelseite
Tagesthemen
Politik
Baden-Württemberg
Aus aller Welt
Wirtschaft
Entdecken
Stuttgart
Kultur
Sport
Wochenende-Magazin
Reise
In Sachen Impfpflicht ist unter anderem die Frage umstritten, ab welchem Alter sie umgesetzt werden soll.

Impfpflicht für alle oder nur für Ältere?

In den Bundestagsfraktionen steht die Meinungsbildung zur Impfpflicht erst am Anfang. Es sind viele Details zu klären: Genügt man der Pflicht erst mit der dritten Impfung? Ist ein Impfregister nötig? Wie hoch sind die Bußgelder? Und vor allem: Ab welchem Alter soll die Pflicht gelten?

Neue Regeln für Quarantäne beschlossen

Nur wenige Stunden nach dem Bundestag stimmt auch der Bundesrat den neuen Quarantäneregeln zu.

Ländliche Region ist ein Hotspot für Niedriglohn

Laut SPD könnten von einem höheren Mindestlohn in Baden-Württemberg rund 430 000 Menschen profitieren.

Luxussanierung oder Büro der Zukunft?

Der Stuttgarter Rainer Wieland sitzt seit 1997 im Europaparlament. Nun wird ihm vorgeworfen, bei der Renovierung seiner Brüsseler Büros Geld verschwendet zu haben. Der Politiker reagiert empört.

Luxussanierung oder Büro der Zukunft?

Dem Europaparlamentarier Rainer Wieland wird Verschwendung von Steuergeld vorgeworfen. Der sieht sich zu Unrecht an den Pranger gestellt.

Kritik an Vorgehen der Polizei gegen Studierende

Die Dresdner Polizei hat während Anti-Coronaregel-Protesten auch Maßnahmen gegen 22 Gegendemonstranten eingeleitet.

Kommentar

Bärendienst für die Zivilcourage

Katja Bauer

Schon seit Wochen lässt die Polizei in Sachsen bei den Coronaprotesten vieles zu, wogegen sie einschreiten müsste. Ein Fackelaufmarsch vor dem Privathaus einer Ministerin in SA-Manier gehört ebenso dazu wie die fälschlicherweise als „Spaziergänge“ bezeichneten Spontanversammlungen. Diese Versammlungen waren nach der Corona-Notverordnung verboten.

Trotzdem gab die Polizei in letzter Konsequenz oft genug klein bei, ließ die teils militanten Aufzüge am Ende laufen. Um eine Versammlung aufzulösen, muss man genügend Kräfte haben, der Einsatz muss verhältnismäßig sein. Die Botschaft, dass sich am Ende verbotene Aktionen durchsetzen, die teils von militanten Extremisten orches­triert werden, ist an sich schon kein gutes Zeichen für die Demokratie.

Ein Skandal aber ereignete sich am Donnerstag in Dresden, wo die Proteste am Krankenhaus eine Gegenkundgebung erwartete: Die Polizei kesselte Medizinstudenten ein, die sich friedlich zu einer Menschenkette zusammenschlossen, um ihr Klinikum zu schützen. Formal mögen die Polizisten korrekt gehandelt haben. Aber in der Gemengelage demonstrativ gegen die Gruppe vorzugehen, die friedlich die Mehrheitsmeinung vertritt, ist ein fatales Zeichen. Der Fall hat das Zeug, den lang umstrittenen Innenminister zu kippen. Ministerpräsident Michael Kretschmer jedenfalls hat sich öffentlich an die Seite der Studenten gestellt.


Baerbock setzt auf Dialog mit Moskau

Die Bundesaußenministerin hofft im Ukraine-Konflikt auf eine Wiederbelebung des Normandie-Formats, in dem Deutschland eine führende Rolle spielt. In der kommenden Woche reist die Grünen-Politikerin in die Region. Russland zeigt dem Westen erst einmal die kalte Schulter.
Ein ukrainischer Soldat geht an der Frontlinie zu prorussischen Rebellen in der Region Donezk in einem Schützengraben entlang.

Baerbock setzt auf Dialog mit Moskau

Die Bundesaußenministerin hofft im Ukraine-Konflikt auf eine Wiederbelebung des Normandie-Formats, in dem Deutschland eine führende Rolle spielt. In der kommenden Woche reist die Grünen-Politikerin in die Region. Russland zeigt dem Westen erst einmal die kalte Schulter.

Türkei und Armenien sprechen weiter

Die Türkei und ihr nordöstlicher Nachbar Armenien haben am Freitag mit einem neuen Anlauf zur Lösung ihrer vielen Probleme begonnen. Zum ersten Mal seit über einem Jahrzehnt sprachen Sondergesandte beider Länder über eine Normalisierung ihrer Beziehungen und eine Öffnung der geschlossenen Grenze. Die politische Großwetterlage schafft günstige Voraussetzungen für einen Erfolg, doch neue Spannungen könnten den Verhandlungsprozess jederzeit entgleisen lassen.

Historischer Ballast, der Konflikt um die Kaukasusregion Berg-Karabach und das Bündnis der Türkei mit Aserbaidschan haben bisher alle Bemühungen um eine Normalisierung scheitern lassen. Ankara weigert sich, die Massaker an den Armeniern auf dem Gebiet der heutigen Türkei im Ersten Weltkrieg als Völkermord zu verurteilen. Für Armenien, das bis zu 1,5 Millionen Opfer des Genozids beklagt, ist die Position inakzeptabel. Eine türkische Initiative zur Beilegung des Dauerstreits mit Armenien im Jahr 2009 blieb erfolglos, auch weil Aserbaidschan nicht einverstanden war. Die türkisch-armenische Grenze in Nordostanatolien ist seit fast 30 Jahren geschlossen. Alle drei Länder sind zudem am Aufbau besserer Handelswege interessiert, um die Region an dem chinesischen Großprojekt der Neuen Seidenstraße teilhaben zu lassen. güs


Lambrecht fordert höheren Wehretat

Verteidigungsministerin Christine Lambrecht sieht Europa vor großen sicherheitspolitischen Herausforderungen und fordert einen weiterhin steigenden Wehretat. „Unsere Ausgaben für die Verteidigung müssen weiter steigen. Wir brauchen dieses Geld, um unsere Truppe mit dem nötigen Material auch zu versorgen“, sagte die SPD-Politikerin zum Auftakt einer Aussprache im Bundestag. Es gebe zu viele Missstände bei der Ausrüstung. „Hubschrauber, die nicht fliegen, Gewehre, die nicht treffen, haben zu oft für Gespött gesorgt“, sagte Lambrecht. „Ich werde das Beschaffungswesen gründlich modernisieren.“ dpa


Lindner verteidigt Rekordschulden-Etat

Durch die Coronapandemie hat der Bund 2021 über 215 Milliarden Euro an neuen Schulden aufgenommen und damit so viel wie noch nie. Finanzminister Christian Lindner verwies am Freitag darauf, dass der vom Bundestag unter der Vorgängerregierung bewilligte Kreditrahmen immerhin um knapp 25 Milliarden Euro unterschritten worden sei. „Wir tun also das, was nötig ist, aber es wird nicht ausgereizt, was möglich wäre“, sagte der FDP-Chef. Zur hohen Neuverschuldung 2021 trug auch bei, dass die Regierung aus SPD, Grünen und FDP 60 Milliarden Euro an Kreditermächtigungen auf die kommenden Jahre überträgt. Teile der Opposition werten dies als verfassungswidrig, während Lindner damit eine Erholung der Wirtschaft etwa durch Klimainvestitionen finanzieren will. Lindner sagte, er wolle in den nächsten Jahren aus dem Corona-Krisenmodus herauskommen.

Mit der Übertragung der Kreditermächtigungen verschafft sich die Koalition ein Milliardenpolster für Investitionen etwa in Klimaschutz und Digitalisierung, ohne dass die Kredite in der Schuldenbilanz der Ampelkoalition zu Buche schlagen. Sie verschafft sich damit Spielraum für die Ankündigung, ab 2023 die Schuldenbremse wieder einzuhalten. Sie war für die bisherige Rekordverschuldung im ersten Coronajahr 2020 in Höhe von gut 130 Milliarden Euro wie auch für den Haushalt 2021 ausgesetzt worden. Dies ist auch für den Etat 2022 geplant. rtr


Umfrage: Mehrheit gegen Atomkraft

Die meisten Menschen in Deutschland sind einer Umfrage zufolge gegen den Plan der EU-Kommission, Atomkraft als klimaneutral einzustufen und damit finanziell zu begünstigen. Laut dem ZDF-„Politbarometer“ lehnen 74 Prozent der Befragten dies ab, nur 22 Prozent sind dafür. Eine Mehrheit findet es außerdem richtig, dass die restlichen Atomkraftwerke in Deutschland bis Ende dieses Jahres vom Netz gehen. Einverstanden damit sind 54 Prozent, 40 Prozent der Befragten halten es für falsch.

Deutschland will bis Ende 2022 aus der Atomenergie aussteigen. Am 31. Dezember gehen drei weitere Atomkraftwerke vom Netz, die restlichen drei folgen 2023. Der Atomausstieg gehört zum Kernprogramm der Grünen, die gegen die sogenannte Taxonomie-Entscheidung der EU-Kommission protestieren. Die Behörde hat vorgeschlagen, dass Investitionen in neue Atomkraftwerke als nachhaltige Geldanlage eingestuft werden können, wenn sie neuesten Standards entsprechen und ein Plan zur Entsorgung des radioaktiven Mülls vorliegt. dpa