Matthias Schmidt
Oliver Blume ist nicht als Großsprecher bekannt, sondern als ruhiger Analytiker mit hoher Organisationskompetenz. Umso mehr wird sich der Porsche-Chef ärgern, dass sein Aufstieg an die Spitze des VW-Konzerns von einem peinlichen Nebengeräusch beeinträchtigt wird. Sich vor den eigenen Mitarbeitern mit dem engen Draht zum FDP-Chef Christian Lindner zu brüsten, sich dann aber öffentlich für eine „überspitzte Formulierung“ entschuldigen zu müssen tut weh. Kritische Beobachter werden nun erst recht jedes Wort im neuen Job auf die Goldwaage legen.
Wie stark Blume und Lindner verbandelt sind, lässt sich kaum klären. An Lindner bleibt der Verdacht hängen, den Klimaschutz zu sehr durch die Brille des Porsche-Liebhabers zu sehen. Firmen wie Mercedes-Benz, die von E-Fuels im Pkw wenig halten und mehr Engagement für Ladesäulen fordern, dürften hellhörig werden. Zum Lobbyismus-Skandal taugt der Vorgang trotzdem nicht. Das FDP-Faible für E-Fuels ist längst bekannt. Und Intensivkontakt zu den Entscheidungsträgern suchen sie alle: Unternehmen, Gewerkschaften, Wohlfahrts- und Umweltverbände, um nur ein paar zu nennen.